
Mein Patchwork-Quiltleben
Meine Geschichte wie alles begann…
Meine Mutter hatte wieder angefangen mehr zu nähen und nicht nur Kleidungsstücke, sondern andere kreative Projekte: Tischläufer und Tischsets schmückten die Küche und die verschiedensten Polster zierten das Wohnzimmer.
Als siebenjährige schaute ich meiner Mutter immer öfter beim Nähen zu und war immer erstaunt, was man denn alles aus kleinen Stoffstücken zaubern kann. Nach längeren Nachmittagen des Zusehens, fragte ich meine Mutter, ob ich das auch probieren dürfte. Daraufhin suchte sie ein paar Stoffe in meinen Lieblingsfarben zusammen und schnitt mir ein paar Streifen. Sie zeigte mir wie ich sie aufeinanderlegen musste und dann durfte ich meine erste Naht des Patchworkens nähen. Den ersten Block den ich lernte war ein Log-Cabin-Block.
In den folgenden Tagen durfte ich immer wieder unter den Argusaugen meiner Mutter ein bisschen weiter nähen. Als ich ein paar fertige Log-Cabin-Blöcke hatte, verwandelte meine Mutter die Blöcke in eine Stockbetthängetasche, damit ich meine Bücher besser verstauen konnte.
Später folgte ein Crazy-Block. Da startete ich mit einem Fünfeck und nähte an den Kanten einen Streifen an, ähnlich wie beim Log-Cabin-Block. Danach wurden die unregelmäßigen fünfeckigen Blöcke auf ein Quadrat zugeschnitten und ich nähte aus der Ansammlung von vielen kleinen Blöcken meine ersten beiden Tischläufer.

Crazy-Block
Nach ein paar Jahren war es soweit und meine Mutter und ich fuhren zu meinem ersten Patchworkkurs: Es handelte sich um den Kurs „Verrücktes Huhn“.

Verrückte Hühner mit Frosch
Erst als ich zu Hause wieder einmal ein Verrücktes Huhn nähen wollte, fiel mir etwas auf: Meine Mutter hat ein paar Quadrate vergessen in Dreiecke zu schneiden. Natürlich war sie gerade unterwegs, aber ich hatte Glück und konnte sie am Handy erreichen und ihr von meinem missglückten Nähstart erzählen. Daraufhin sagte sie nur verwende das Lineal und den Rotary-Cutter so wie ich es immer getan habe, dann sollte nichts passieren. Ich war etwas aufgeregt, weil bis dato durfte ich „nur“ patchworken und nicht schneiden. Der erste Schnitt diagonal durch das Quadrat verlief ohne Zwischenfall. Die Geburtsstunde des komplett selbstständigen Patchworkens war gekommen.
Ich nähte mir in der ganzen Schulzeit je nach Lust und Zeit etwas Neues. Meistens machte ich Buchumschläge und kleine Tischdecken.
Als ich im Oberstufengymnasium war, bekam ich die Gelegenheit ein Austauschjahr zu machen. Ich suchte mir einen Staat, der nicht in Europa war, der 4 Jahreszeiten hatte und englischsprachig ist, aus. Meine Wahl trafen die United States of America. Dort ging ich wie ein Austauschschüler in die Schule und lernte auch ein paar Näher kennen. Eine Freundin erfüllte mir den Wunsch in ein amerikanisches Stoffgeschäft zu gehen. Hmm, das war vielleicht ein Fehler, da wir erst nach drei Stunden aus den Laden gingen. In dieser Zeit habe ich mir alles bis auf eine Nähmaschine im Geschäft zusammengesucht, was ich zum Patchworken brauchte. Es kann auch leicht sein, dass ich eventuell ein bisschen mehr Stoff, als für ein einziges Projekt kaufte. Von diesen Tag an, war patchworken beziehungsweisen quilten ein noch größerer Bestandteil von mir. In diesem Jahr brachte ich mir selbst ein paar Techniken und Tricks anhand von Anleitungen bei. In dem Schuljahr 2011-12 wurde ich um einiges besser im Patchworken und nähte nicht nur ein Patchworktop für einen Quilt, sondern drei. Zwei davon: Eugene Quilt und Grinch-Quilt sandwichte ich komplett alleine und machte einen richtigen Quilt daraus.

Eugene Quilt

Grinch Quilt
Als drittes Top kreirte ich meinen persönlichen Memory Quilt für meine Zeit in Amerika. Ich ersuchte meine Freunde und Lehrer mir auf einen Stoffrechteck etwas Persönliches zu schreiben, wünschen oder schlicht ihre Unterschrift zu geben. Diese Stoffrechtecke nähte ich noch in Amerika zu einem 210x230cm großen Top zusammen. So ein großes Top zu sandwichen, ohne dass Falten entstehen, ist schwer. Deshalb nahm ich es mit nach Hause. Über eine amerikanische Website Connectedthreadz lernte ich einige amerikanische Quilter kennen. Somit auch Patricia Ritter von Urban Elementz eine Longarmdesignerin und –quilterin. Ich schickte ihr mein Top nach Amerika und sie quiltete es mit einer echten Longarm und machte auch das Binding. Der fertige Quilt lag im Jahr 2012 unter dem Weihnachtsbaum und ich hatte eine riesige Freude: Mein erster professionell gelongarmter Quilt.

Memory Quilt oder kurz MQ
Von da an, nähte ich nicht nur, wenn ich wirklich Zeit hatte oder etwas brauchte. Sondern auch als Pausenfüller beim Lernen. Ich bin in Amerika darauf gekommen, dass Patchworken und designen von Quilts für mich sehr entspannend und auch stressabbauend ist.